Arbeitsweise

Hier finden sich Erläuterungen zu den wesentlichen Grundarbeitsformen in meiner Arbeit mit Einzelnen und Gruppen. Zugleich ist es klar, dass ich in meiner Arbeit nicht strikt zwischen den Ansätzen trenne, da diese ja auch ineinander übergehen und auf einer gemeinsamen Grundhaltung von Respekt, Achtsamkeit und Authentizität beruhen.

 

Zu Beginn steht die Einzelarbeit und anschliessend gehe ich auf das Gruppensetting ein.


 

 

1. Einzelarbeit nach dem Gestaltansatz:

 

Neben einer kreativen Methodenvielfalt bietet die Gestalttherapie eine Haltung, die einen Menschen ganzheitlich betrachtet und davon ausgeht, dass im «Hier-und-Jetzt» die grundlegenden Muster erkennbar und bearbeitbar sind. Wenn wir das, was gerade ist, wahrnehmen und annehmen, geschieht Veränderung von selbst und ist jedem Moment möglich, wo uns die Muster auffallen. Die Arbeitsweise beinhaltet, Menschen gegenüber aufmerksam, achtsam und eher fühlend zu begegnen. Das heisst für mich auch, meine Gefühle und Wahrnehmungen sehr bewusst wahrzunehmen und ggf. im Gespräch zur Verfügung zu stellen sowie die ablaufende Beziehungsdynamik zu betrachten. Durch die ehrliche und achtsame Begegnung können Bedürfnisse oder Grenzen im Kontakt erforscht werden.

 

Die Arbeit findet in Form eines Gesprächs statt und wird aus der Situation heraus mit kreativen oder experimentellen Elementen ergänzt (Arbeit mit Bildern, Körperwahrnehmungen und -bewegungen, Integration von Unerledigtem durch Aufstellungsarbeit mit Figuren, Stühlen oder Kissen).
 

 

2. Einzelarbeit mit der Skan-Körperpsychotherapie:

(sog. "Mattenarbeit" nach dem Reichianischem Ansatz)

 

Das körpertherapeutische Verständnis geht davon aus, dass unverarbeitete Situationen oder unterdrückte Gefühle sich in Form von Blockierungen und Verspannungen im Körper bemerkbar machen oder vor allem frühe und unverarbeitete Beeinträchtigungen zu einer Art "Charakter-Panzerung" (vgl. Wilhelm Reich) werden, die wir immer mit uns herumtragen und welche auch dazu führt, dass wir in vielen Situation typisch reagieren. Die Arbeit besteht darin, die natürliche Lebendigkeit und Ausdrucksfähigkeit wieder zu erlangen, so dass die Lebensenergie wieder frei fliessen kann und authentischer Ausdruck möglich ist. Dabei arbeiten wir häufig mit einer vertiefteren Atmung. Atem bringt Lebensenergie in unseren Körper und bei einer erhöhten Atemfrequenz werden die Blockaden spürbar und damit auch eine Bearbeitung möglich. Als Begleiterin interveniere ich mit Sprache oder unterstützenden Berührungen.

 

Die Einzelarbeit startet mit einem Gespräch im Sitzen. Die eigentliche Atem- und Körperarbeit findet meist liegend auf einer Matratze statt.  Eine detailliertere Beschreibung der Vorgehensweise in der Skan Körperrpsychotherapie findet sich hier.

 

 

3. Gruppenarbeit nach dem Gestalt- und Skan-Körpertherapie-Ansatz

 

In der Gruppen arbeite ich mit Tanz, Körperwahrnehmung, Kontaktübungen (Nähe-Distanz, Augenkontakt, …), Aufstellungen, Bewegungsimpulsen, Elementen aus der Theaterarbeit und bestimmten Atemsettings. Ergänzt wird das vielfältige Repertoire der Gestalt- und Körperarbeit durch meine gruppendynamische Haltung und die Erfahrung aus der Arbeit in Sensitivity-Trainings, auf die ich weiter unten noch kurz eingehe.

 

Warum Gruppenarbeit so wichtig ist?

Gruppen haben eine unglaubliche Kraft. Wir begegnen Menschen, die uns in Ihrer Art anziehen, abstossen, gefühlsmässig berühren oder uns an unsere Sehnsüchte erinnern - kurzum wir begegnen Menschen, von denen wir etwas lernen können. Eine Gruppe kann Einzelne enorm in ihrer Entwicklung unterstützen: Sehen und gesehen werden; Grenzen spüren und eine Grenze haben; Nähe oder Distanz regulieren und aushalten; bei sich bleiben und die anderen zugleich wahrnehmen. Dies ist eine Balance, die man nur im direkten Kontakt mit anderen Menschen verfeinern kann. Ein geschützter Raum hilft, neue Formen von Begegnen zu wagen und alte Muster in Frage zu stellen.

 

Gruppendynamischen Ansatz in der Gruppenarbeit:
Will man das Potential von Gruppen voll entfalten – so gilt es nicht nur Einzelarbeiten in der Gruppe zu machen, sondern die Gruppenmitglieder aktiv einzubeziehen und im „Beziehungsgeflecht“ zu arbeiten. Mein gruppendynamischer Blick hilft mir dabei, aufmerksam zu sein für die stattfindenden Gruppendynamiken und unbewussten Phänomene in einer Gruppe. Denn sobald Menschen zu einer Gruppe zusammenkommen, entsteht ein neues Gebilde mit eigenen Mustern, die von den Mitgliedern geprägt werden, aber trotzdem etwas Eigenes sind. Seinen eigenen Beitrag darin wahrzunehmen, ermöglicht die Verantwortung für Klärungen zu übernehmen. Häufig zeigen uns Gruppendynamiken wie auf einer Bühne im Aussen, eigene psychologische Muster auf. Durch die reale Überprüfung der Positionen, das Ausprobieren neuer Verhaltensmuster und durch Klärungen findet eine neue Gruppenerfahrung statt, die eine Versöhnung mit alten negativen Gruppenerfahrungen unterstützt.